Weizenmehl im Leben eines Typ 1 Diabetikers und Triathleten
Mein heutiger Beitrag beschäftigt sich mit Mehl. Dieses Thema ist für mich sowohl wegen meiner Typ 1 Diabetes als auch wegen meines Triathlonsports sehr interessant.
Mehl kann aus unterschiedlichen Getreidearten hergestellt werden. Weit verbreitet ist beim Kochen oder Backen die Verwendung von Weizenmehl. Dieses besteht zu über 70 % aus Kohlenhydraten und müsste sich daher eigentlich gut für den Ausdauersport eignen. Als Diabetiker muss ich allerdings bei der Einnahme von Kohlenhydraten Insulin zuführen, damit mein Körper es verarbeiten kann. In den letzten Jahren hat speziell das Weizenmehl ein schlechtes Image bekommen. Ob in Brot, Nudeln oder Kuchen- in vielen gängigen Produkten ist Weizenmehl enthalten. Um auf all das zu verzichten, muss es schon einen guten Grund geben.
Wie bereits gesagt, besteht Weizenmehl zu über 70 % aus Kohlenhydraten und hat kaum Nährstoffe. Durch die Kohlenhydrate fühlt man sich zwar schnell satt, es kommt aber nach relativ kurzer Zeit wieder zu Heißhunger. Dieser entsteht dadurch, dass die Kohlenhydrate im Körper zu Zucker umgewandelt werden und so den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Besonders stark tritt dies bei Weißmehl auf.
Um einen Triathlon absolvieren zu können, benötigt der Körper jedoch zwingend Kohlenhydrate. Daher versuche ich meine Kohlenhydrate auf anderem Weg zu mir zu nehmen. Dieser Lernprozess zieht sich nun schon über 2 Jahre. Ich habe nach und nach immer mehr Veränderungen in meiner Ernährung vorgenommen. Vor meiner Erkrankung als Typ 1 Diabetiker gab es keine Woche, in der ich nicht mindestens ein Nudelgericht verspeist habe. Belegte Brötchen waren tagsüber meine bevorzugte Zwischenmahlzeit. Direkt nach dem Ausbruch meiner Krankheit stellte ich das Essen von belegten Brötchen tagsüber ein. Am Wochenende gab es dann frische Brötchen vom Bäcker. Trotz ausreichendem Insulin stieg mein Blutzucker extrem an und fiel dann nach ca. einer Stunde wieder. Auch mit einem Spritz-Ess-Abstand hat sich daran nicht viel verändert. Ich probierte es mit Eiweißbrot, was schon eine deutliche Verbessrung meiner Blutzuckerwerte mit sich brachte. Seit gut einem Jahr backe ich selbst mein Brot, das vollkommen auf Mehl verzichtet. Es besteht aus Quark, Eier und verschiedenen Samen, Kernen und gemahlenen Mandeln. Nach verschiedenen Variationen habe ich heute ein Brot, das mir schmeckt und meinen Blutzucker nur noch leicht steigen lässt.
Auf Nudeln und Reis verzichte ich schon seit längerem. Hier bin ich auf Ersatzprodukte aus Algen oder Konjakwurzeln umgestiegen, die so gut wie keine Kohlenhydrate enthalten. Der Geschmack lässt sich zwar nicht mit den „echten“ Produkten vergleichen, ist aber mit einer guten Soße durchaus genießbar. Auch der Verzehr einer Pizza gehörte vor meiner Erkrankung mindestens einmal monatlich dazu. Da ich in diesem Fall bisher noch kein schmackhaftes Produkt mit weniger Kohlenhydraten entdeckt habe, habe ich in den letzten zwei Jahren auf Pizza verzichtet, was mir aber nicht wirklich schwerfällt. Deutlich schwieriger war es jedoch für mich, auf mehlhaltige Süßspeisen zu verzichten. Ich bin sehr froh, dass ich einige gute Rezepte gefunden habe, in denen Mehl durch z.B. gemahlene Mandeln ersetzt wird. So kann ich mir ab und zu ein Stück Kuchen gönnen.
Rückblickend auf die letzten beiden Jahre kann ich sagen, dass ich die Völlegefühle nach einer Pizza oder einem Nudelgericht nicht mehr habe und auch mein Heißhunger verschwunden ist. Ich fühle mich deutlich.
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