Erster Triathlon Wettkampf in 2022
Heute kommt endlich mal wieder ein Wettkampfbericht von mir und das auch noch sehr früh im Jahr. Dies war eigentlich auch so nicht geplant. Wegen des schlechten Wetters im Dezember und Januar hatte ich mich entschlossen, im Februar eine Auszeit auf Lanzarote zu nehmen. Bedingt durch die Pandemie konnte ich sehr gut meine Arbeit auch dort erledigen und gleichzeitig die freie Zeit nutzen, um in Ruhe zu trainieren. So war der Plan. Über einen Newsletter habe ich dann erfahren, dass zum Ende meines Aufenthalts der Volcano Triathlon auf Lanzarote stattfindet. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn normalerweise ist der Wettkampf immer Ende April /Anfang Mai. Ich habe mich dann entschlossen, den Wettkampf am Ende meines Aufenthalts mitzunehmen und zu prüfen, wie gut mein Training in den zwei Wochen davor angeschlagen hat. So früh im Jahr hatte ich bisher noch nie an einem Triathlon Wettkampf teilgenommen. Normalerweise starte ich mein Wettkampfjahr mit einem Lauf im Frühjahr.
Bereits meine erste Radausfahrt auf Lanzarote hat mir so viel Freude bereitet, dass ich wusste, dass meine Entscheidung für eine Auszeit absolut richtig war. Auch wenn der Wind und die Anstiege auf Lanzarote mir viel abverlangen, macht es einfach nur super viel Spaß. Auch mein Blutzucker hat sich darüber gefreut und meine Werte wurden von Tag zu Tag besser. In den Wochen zuvor in Deutschland habe ich immer wieder mit sehr hohen Werten zu kämpfen gehabt, die auf Lanzarote einfach verschwunden sind. So verlief die erste Woche sehr gut, sowohl in Bezug auf den Sport als auch auf meine Erkrankung als Diabetiker Typ 1. Damit war ich positiv gestimmt, am Ende der zweiten Woche an meinem ersten Wettkampf in 2022 teilzunehmen.
Natürlich gehörten auch Freiwassereinheiten zu meinem Trainingsprogramm. Auch wenn der Atlantik zu dieser Jahreszeit recht frisch ist, habe ich das Schwimmen sehr genossen, da es eine gute Abwechslung zu dem ständigen Kacheln zählen im Schwimmbad war. Ausgerechnet bei meinem letzten Testschwimmen vor dem Wettkampf ereignete sich allerdings etwas, was ich zu diesem Zeitpunkt gar ich nicht brauchte. Mein Neopren riss während des Schwimmens und hatte am Oberarm einen Riss von 15 Zentimetern. Was tun? In meinem Frust habe ich direkt erst einmal eine E-Mail an die Herstellerfirma meines Neoprens, deboer wetsuits, geschrieben. An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, dass ich mich nach rund 10 Jahren dazu entschlossen hatte, mir diesen neuen Neoprenanzug zuzulegen und ihn erst ein einziges Mal bei einem Wettkampf getragen hatte. Dann passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet habe. Zwei Tage vor dem Wettkampf erhielt ich spät abends eine Mail von Alex de Boer, dem Eigentümer von deboer wetsuits, mit der Nachricht, dass er sich aktuell auch auf Lanzarote befände und mir einen Ersatz für den beschädigten Anzug zur Verfügung stelle. Was für ein Zufall! Ich habe Alex dann gleich am nächsten Morgen, dem Tag vor dem Wettkampf angerufen und hatte bereits an diesem Abend meinen neuen Neoprenanzug. Das nenne ich Glück im Unglück! An dieser Stelle nochmals ein großer Dank an Alex de Boer.
Am Wettkampftag war ich bereits um 8 Uhr vor Ort um in Ruhe alles vorzubereiten. Der Start war für 10 Uhr vorgesehen. Kurz nach 8 Uhr hat es dann leider angefangen zu regnen. Zu dieser Jahreszeit ist es auch auf Lanzarote morgens noch recht kühl. Völlig durchnässt und durchgefroren habe ich in dieser Situation ernsthaft überlegt, alles abzubrechen und mich auf den Heimweg zu machen. Zum Glück sind die Schauer auf Lanzarote nur von kurzer Dauer und zum Start um 10 Uhr kam dann auch wieder die wärmende Sonne. Das Schwimmen verlief ohne Schwierigkeiten und ich konnte das Wasser entspannt verlassen. Mein Blutzucker war stabil und so konnte ich mich direkt auf die Radstrecke begeben. Die Radstrecke des Volcano Triathlon ist wirklich sehr anspruchsvoll und hat knapp 500 Höhenmeter auf die 40 km, was dazu führt, dass es eigentlich keine gerade Strecke gibt. Der Wind mit rund 30 km/h und mein altes Rennrad aus Alu haben noch ihren Teil dazu beigetragen und es nicht gerade einfacher gemacht. Dank einer konsequenten Ernährung hat jedoch mein Blutzucker mitgespielt, was mich sehr motiviert hat. Das Laufen in der Mittagssonne auf hügeliger Strecke war dann die letzte Herausforderung an diesem Tag, die ich für mich gut gemeistert habe. Im Ziel angekommen, wusste ich einmal mehr, warum ich diesen Sport so liebe und auch meine Krankheit mir den Spaß daran nicht verderben kann. Im Zielbereich wartete dann eine Paella auf mich und die Welt war in Ordnung. So habe ich meinen ersten Triathlon in der AK 60 erfolgreich beendet und das noch so früh im Jahr wie noch nie zuvor. So kann es weitergehen!
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