Motivationsschwierigkeiten bei Diabetikern und Triathleten
In meinem heutigen Beitrag versuche ich erneut, Verbindungen zwischen Triathlon und Diabetes aufzuzeigen. Mein Hobby Triathlon habe ich bereits vor meiner Erkrankung als Typ 1 Diabetiker ausgeübt. Inzwischen betreibe ich diesen schönen Sport schon seit 12 Jahren. Was mich schon immer beschäftigt hat, ist die Bezeichnung „Off-Season“ im Triathlon. Diese beginnt im Oktober und endet im November. Dieser kurze Zeitraum von 4 Wochen wird bei den Triathleten als Off-Season bezeichnet. Das klingt schon etwas merkwürdig, denn umgekehrt bedeutet dies ja, dass eine Triathlon Saison 11 Monate dauert! Damit kommt sie dem Diabetes schon sehr nahe. Diabetes kennt leider gar keine Off-Season und man muss sich um diese Krankheit jeden Tag kümmern. Dass es dabei zu Ermüdung und oder zu Motivationsschwierigkeiten kommt, liegt wohl auf der Hand und auch ich bin immer wieder davon betroffen. Ein Grund, den ich bei mir auch immer wieder feststelle, ist sicherlich die schon angesprochene zeitliche Belastung. Im Triathlon versuche ich dem entgegenzuwirken, indem ich mir immer wieder Entlastungsjahre, in denen ich nicht an Wettkämpfen teilnehme, einbaue. Innerhalb eines Wettkampfjahres versuche ich Monate festzulegen, in denen ich keine Wettkämpfe absolviere oder ein strukturiertes Training nicht notwendig ist. Konkret versuche ich meine Wettkämpfe in die erste Jahreshälfte zu verlegen. So kann ich entspannt in den Sommerurlaub fahren und renne nicht meinen Trainingseinheiten hinterher. 2021 war dies aufgrund der Pandemie leider nicht möglich. So wurde mein Hauptwettkampf von Mai auf den August verlegt und meine Sommerferien waren mit Trainingseinheiten gefüllt. Das führte dann leider auch dazu, dass ich im August in ein Motivationsloch gefallen bin und keine Lust auf Training hatte. Glücklicherweise hat sich das wieder gelegt. Es hat mir aber gezeigt, wie wichtig es für mich ist, immer wieder auch längere Pausen als 4 Wochen einzulegen, um weiterhin Spaß an meinem Sport zu haben. Das funktioniert leider beim Diabetes nicht. Hier kann ich keine Pause einlegen, was es auch so schwierig macht, mit dieser Krankheit ein Leben lang zu leben. Eine wirklich gute Lösung wie beim Triathlon habe ich beim Diabetes noch nicht gefunden. Die Konsequenzen von Folgeerkrankungen sind bei mir die Motivation um am Ball zu bleiben. Dies gelingt mir jedoch nicht durchgängig und ich habe immer wieder Tage, an denen ich keine Lust dazu habe, mich um den Diabetes zu kümmern. Hier hilft mir meine jahrelange Erfahrung aus dem Ausdauersport, die mich gelehrt hat, diszipliniert zu sein und auf ein langfristiges Ziel hinzuarbeiten. Ich kann alle Diabetiker nur dazu ermutigen, Ausdauersport zu betreiben. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf den Blutzucker, sondern hilft, zumindest mir, diszipliniert mein Diabetes Management zu betreiben.
Auch die Jahreszeit spielt für mich eine wichtige Rolle bei der Motivation, mein Training aufrechtzuerhalten. Gerade in den Monaten Januar, Februar und zum Teil auch noch im März, habe ich hier in Deutschland große Schwierigkeiten, die notwendige Motivation für meinen Triathlon aufzubringen. Nach einigen Monaten mit morgendlicher und abendlicher Dunkelheit und schlechtem Wetter fällt es mir in diesen Monaten immer schwerer, mich zu motivieren und mit Spaß zu trainieren. Hier hilft mir dann eine Auszeit im Süden, um Kraft und Freude zu tanken, was gleichzeitig auch meinem Diabetes zu Gute kommt. Mich würde natürlich sehr interessieren, welche Strategien andere anwenden, um ihre Motivation aufrechtzuerhalten. Daher freue mich über jeden Kommentar.
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