Volcano Triathlon 2023 – ein Wettkampfbericht
Ich habe länger überlegt, ob ich einen Wettkampfbericht schreiben soll, da ich selbst kein großer Freund davon bin und ich mich selbst nicht so gern in den Vordergrund stelle. Wie man sieht, habe ich mich doch dazu entschlossen und möchte weniger meine Leistung als mehr meine Erfahrungen als Typ 1 Diabetiker in den Vordergrund stellen. Inzwischen bin ich zum fünften Mal bei diesem Wettkampf an den Start gegangen und hatte es mir lange offengelassen, ob ich überhaupt antreten soll. Ende Februar ist sehr früh im Jahr und meine Radkilometer waren ziemlich überschaubar. Das gute Wetter und der gnädige Wind am Wettkampftag führten dann zu der Entscheidung, noch ein weiteres Mal zu starten. Meine Vorbereitung war wie immer und auch meinem Blutzucker ging es entsprechend gut. An Wettkampftagen steigt morgens mein Blutzucker aufgrund der Aufregung auch ohne Essen teilweise auf über 180 mg/dl. Das legt sich dann in der Regel bis zum Start auf rund 150 mg/dl. Der Schwimmstart war um 8 Uhr und ich habe mein Rad gegen 7 Uhr in der Wechselzone eingecheckt. Auf meinem Rad habe ich den Empfänger meines Dexcom G6 befestigt und dort belassen. Das Smartphone kam in den Wechselbeutel für das Rad. Um dennoch meine Blutzuckerwerte verfolgen zu können, nutze ich die BlueJay Watch, über die ich schon mehrfach berichtet habe und auch immer wieder Kommentare dazu bekomme. Die BlueJay GTS Watch kann sich direkt mit dem Dexcom G6 verbinden und so kann ich auch nach dem Verlassen der Wechselzone meine Werte sehen. Leider habe ich jedoch immer wieder das Problem, dass sich die Uhr während des Schwimmens aus mir noch immer nicht erklärlichen Gründen abschaltet. Rund 30 Minuten vor dem Start nehme ich dann noch einen halben Haferriegel zu mir, um sicher zu gehen, dass ich während des Schwimmens nicht in den Unterzucker gerate. Da mein Wert 10 Minuten vor dem Start noch recht niedrig mg/dl war, habe ich den ganzen Riegel aufgegessen. Im Nachhinein betrachtet, war dies eindeutig zu viel. Kurz nach dem Schwimmstart habe ich Herzrasen bekommen, gefolgt von leichten Beklemmungsgefühlen, etwas, was ich bisher so noch nicht kannte. Wenn auch nicht mit voller Kraft, konnte ich zumindest weiter schwimmen und glücklicherweise legte sich das Herzrasen nach einer Weile. Nachdem ich in der Wechselzone Zugriff auf mein Smartphone hatte, sah ich auch direkt, dass mein Blutzucker viel zu hoch war und ich mit einem Wert von noch 180 das Wasser verlassen habe. Auch auf dem Rad sank der Blutzucker nicht wirklich und ich entschied mich deshalb, entgegen meiner Planung, auf dem Rad keine weitere Verpflegung zu mir zu nehmen. Die Quittung bekam ich dann beim Laufen. Meine Energiespeicher waren ziemlich leer und so konnte ich leider nicht in der geplanten Geschwindigkeit laufen, da mir einfach die Kraft fehlte. Für die 10 km Laufstrecke hatte ich mir ein Gel eingesteckt, was leider aufgrund der schlechten Verpflegung auf dem Rad nicht wirklich ausreichte und ich meinen Blutzucker nicht mehr über 100 mg/dl bekam. Im Nachhinein muss ich einsehen, dass man sich an seinen Erfahrungswerten orientieren und keine Experimente in Wettkämpfen machen sollte. Ein ganzer Hafer Riegel vor dem Schwimmstart ist einfach zu viel für mich. Ein Verzicht auf eine entsprechende Ernährung auf dem Rad, auch wenn es nur 40 km sind, rächt sich spätestens beim Laufen. Das war mir eine Lehre.
In der nächsten Woche wechsele ich vom Dexcom G6 auf den G7. Dann wird leider meine BlueJay GTS nicht mehr funktionieren und ich habe bis jetzt noch keine Lösung, wie ich meinen Blutzucker nach dem Verlassen der Wechselzone bis zum Schwimmstart überwachen kann. Mein nächster Wettkampf ist für den Juni geplant und ich hoffe, dass ich bis dahin noch eine Lösung finde.