Köln Triathlon wurde abgesagt
Meine erste Triathlonsaison als Diabetiker lief bis zum letzten Wochenende sehr gut.
Am 1. September 2019 wollte ich in Köln eine Langdistanz über 4 km Schwimmen, 120 km Radfahren und 30 km Laufen absolvieren. So war der Plan und ich fühlte mich gut vorbereitet. Gleichzeitig sollte dies der letzte Wettkampf für diese Saison sein.
In den beiden Wochen vor dem Wettkampf kündigten sich jedoch schon Schwierigkeiten des Veranstalters an. Die DTU gab bekannt, dass es sich um eine nicht genehmigte Veranstaltung handele und ich als Inhaber eines Startpasses der DTU damit rechnen müsse, für das nächste Jahr gesperrt zu werden. Ich hatte mich seit 8 Monaten auf diesen Wettkampf vorbereitet und hatte keine großen Pläne für 2020, so dass ich mich entschlossen habe, trotzdem zu starten und abzuwarten, was danach passiert. Da meine Bauchspeicheldrüse noch eine gewisse Restfunktionalität besitzt und mir niemand sagen kann, wie lange dies noch so ist, kann es sein, dass ich mich in 2020 neu einstellen muss und meine bisherigen Strategien nicht mehr funktionieren werden.
Kurz darauf kam die Information des Veranstalters, dass die Startzeit für die Langdistanz von 7 Uhr auf 6 Uhr vorverlegt werden musste. Da ich in der Nacht vor einem wichtigen Triathlon sowieso nicht gut schlafen kann, war diese Information zunächst für mich nicht so tragisch. Auf Facebook entfachte sich dann nach Bekanntgabe der geänderten Startzeit sofort eine heftige Diskussion darüber, ob es am 1. September um 6 Uhr noch dunkel sei oder nicht, da der Sonnenaufgang mit 6:45 angegeben wurde. Dies beunruhigte mich dann schon. Im Dunkeln zu schwimmen war keine schöne Vorstellung, habe ich doch schon genug damit zu kämpfen, im Wasser nicht meinen Blutzucker überwachen zu können. In der Vorbereitung war ich mehrfach morgens an den See gefahren und in Begleitung die 4 km geschwommen. Bei der Ernährung habe ich versucht, mich zu verhalten wie beim Wettkampf. Morgens nach dem Aufstehen habe ich ein Proteinshake getrunken und kurz vor dem Schwimmen einen Haferrriegel (4,5 BE) gegessen. Ich bin damit mit einem Blutzucker von ca 160 mg/dl gestartet und habe das Wasser nach 4 km mit einem Wert von ca. 120 mg/dl verlassen. Das passte von den Werten schon mal sehr gut. Dennoch war ich sehr nervös und unruhig, wie es sich wohl im Wettkampf verhalten würde. Jetzt kam noch die frühe Startzeit hinzu und ich überlegte mir ernsthaft, ob ich nicht den Wettkampf absagen solle. Ich habe versucht, mich zu beruhigen und sagte mir, dass ich es auf jeden Fall versuchen wolle.
Die Startunterlagen konnte man bereits am Freitag ab 14 Uhr abholen. Zu diesem Zeitpunkt verkündete der Veranstalter die Nachricht, dass der komplette Triathlon abgesagt werden müsse, da man keine Freigabe für die Strecken bekommen habe. Es dauerte Stunden, bis ich es wirklich glauben konnte. Ich hoffte immer wieder, dass es doch noch stattfinden würde. Dem war leider nicht so. Demensprechend war ich das ganze Wochenende niedergeschlagen und enttäuscht am Ende der Saison nicht den Lohn für all die Trainingseinheiten und die unzähligen Versuche mit dem Blutzucker bekommen zu dürfen. Natürlich habe ich direkt damit begonnen, eine Alternative für den Köln Triathlon zu suchen, leider erfolglos. Im September gibt es nur noch wenige Wettkämpfe und die wenigen sind seit Monaten ausgebucht. So geht meine erste Saison als Diabetiker zu Ende, ohne diese mit einer Triathlon Langdistanz abschließen zu können. Noch immer fällt es mir schwer, mich mit der Situation abzufinden. Auf jeden Fall habe ich in der Saison 2019 viel über Diabetes und Sport gelernt, das mir hoffentlich in der nächsten Saison hilft, weiter erfolgreich Sport als Diabetiker betreiben zu können.
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