Meine erste Triathlon Staffel
Die Faszination des Triathlons liegt für mich in der Kombination der drei Sportarten Schwimmen, Laufen und Radfahren. In einer Staffel teilen sich in der Regel drei Personen diese drei Sportarten, d.h. eine schwimmt, die andere fährt Rad und die dritte läuft. Sich einen Triathlon zu teilen, hat mich in den 13 Jahren, die ich Triathlon betreibe, noch nie gereizt. In vielen Wettkämpfen sind mir immer wieder Staffelteilnehmer begegnet, bei denen man sofort spürte, dass die Personen nur eine Disziplin absolvieren. Absolviert man alle drei Disziplinen allein, muss man viel mehr auf das Haushalten der eigenen Ressourcen achten und taktieren: Riskiere ich auf dem Rad zu viel, kann ich eventuell nicht mehr gut laufen etc. In diesem Jahr wurde ich gefragt, ob ich bei einer Staffel beim Köln Triathlon mitmachen würde, konkret ging es um das Radfahren. Da ich eigentlich in Köln nicht starten wollte, habe ich mich dazu bereiterklärt.
Wenn ich allein einen Triathlon absolviere, spüre ich die Nervosität schon in der Rennwoche und freue mich, wenn es endlich losgeht. In der Regel liegen viele Wochen des Trainings hinter mir und es wird Zeit, endlich das Ergebnis zu sehen. Dieses Gefühl hatte ich im Fall der Staffel nicht. Ich war sehr entspannt und wusste, dass ich lediglich Rad fahren muss, während meine beiden Mitstreiter davor schwimmen, bzw. danach laufen.
Das Schwimmen konnte ich leider nicht beobachten, da ich zu dieser Zeit schon in der Wechselzone sein musste. Es war ein merkwürdiges Gefühl für mich, dass sich dort nur Staffelteilnehmer aufhielten und alle anderen die Wechselzone schon verlassen hatten. Während ich wartete, beobachte ich die anderen Staffelteilnehmer. Einige Teams machten einen sehr entspannten Eindruck, andere Staffelteilnehmer überhaupt nicht. Man merkte deutlich, dass es ambitionierte Teams gab, in denen der Staffelteilnehmer in der jeweiligen Disziplin sehr gut ist. Dieser Eindruck machte mir klar, warum ich in der Vergangenheit kein Interesse an Staffeln hatte. Ein Triathlon besteht nun mal aus drei Disziplinen, wenn man dies nicht mag, sollte man meiner Meinung nach an den jeweiligen Einzelwettkämpfen teilnehmen.
Auf der Radstrecke konnte ich dann alles geben, weil ich wusste, dass ich danach keine Laufschuhe mehr anziehen musste, um die Laufstrecke zu absolvieren. So habe ich viele Teilnehmer überholen können. Für mich fühlte sich das nicht ganz fair an, so dass ich es nicht wirklich genießen konnte. Allerdings habe ich auf der Strecke eine weitere Typ1 Diabetikerin an ihrem Dexcom 7 erkannt und einige Worte mit ihr gewechselt. Diese „Verbundenheit“ erlebe ich immer als sehr positiv.
Mein Diabetes fand das Event leider auch nicht gut. Während ich morgens in der Wechselzone auf meinen Einsatz wartete, stieg und stieg mein Blutzucker und war für meine Verhältnisse viel zu hoch. So kurz vor meinem Einsatz wollte ich jedoch nicht spritzen. So habe ich die Radstrecke dazu genutzt, meinen Blutzucker zu senken.
Auf jeden Fall hatte ich mich auf einen gemeinsamen Zieleinlauf mit meinem Team gefreut. Leider hat der Veranstalter des Köln Triathlon dies nicht möglich gemacht und Radfahrer und Schwimmer konnten ihren Läufer erst im Zielbereich in Empfang nehmen. Dort habe ich mir zuerst ein Kölsch gegönnt und dabei einen alten Freund getroffen.
Wie man merkt, war und bin ich kein Fan von Staffeln. Viel spannender und wirklich gut finde ich hingegen Events, bei denen jedes Teammitglied alle Disziplinen absolvieren muss und anschließend die Teamzeit zählt. Vor einigen Jahren habe ich an einem 10 Freunde-Triathlon teilgenommen und war sehr begeistert. Mich würde natürlich eure Meinung dazu interessieren.